Aus Alt mach Neu / From Old to New


 Bereits im Jahr 2010 habe ich ein Kleid aus dicker, warmer Wolle genäht. Es war eines meiner ersten Renaissancekleider und das älteste meiner Werke, das ich noch habe. Heuer trug ich es wieder zum Weihnachtsmarkt im HGM, weil es das wärmste ist, das ich habe, und mir Rokoko zu umständlich war. Danach wollte ich es hergeben. Der Rock war rundum in gleichmäßige Falten genäht, sodass ich ständig zu viel Stoff beim Gehen um die Beine hatte, die pflanzengefärbte Brettchenborte war so wenig dehnbar, dass es spätestens am dritten Tag auf der Schulter sehr unangenehm war. Keine Taschenschlitze, die Träger zusätzlich so eng, dass die ungefütterte Wolle hinten schon gerissen war und mit ähnlichem Stoff geflickt wurde.
Der einfach so dahin gesagte Satz "Dann näh es doch um." von einer Freundin am Markt dieses Jahres bewirkte dann doch, dass ich es umgenäht habe. Immerhin ist der Stoff herrlich warm... 
Also Borte runter, Rock runter. Der Rock wurde neu in Falten gelegt und mit Schlitzen für Taschen an den richtigen Stellen wieder angenäht. Statt der Brettchenborte ziert eine braun-beige "Woll"-Bordüre nun den Ausschnitt. 
Nichts schnürt mehr ein oder reibt, das Kleid passt :) Zeitinvestition: ein halber Tag. Freude: +100%


    2010: rundum Falten, Haube nach modernem Schnitt.
    
    2018: gerade Front, neue Borte. Hinten schließt es unten ganz, 
    oben fast ganz. Auch die Haube ist jetzt historisch korrekt.




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